Der Balboa ist ein faszinierender Swing-Tanz, der in den 1920er und 1930er Jahren in Südkalifornien, insbesondere rund um die Balboa Peninsula in Newport Beach, seinen Ursprung fand. Charakteristisch für den Balboa ist seine enge Tanzhaltung und die schnellen, präzisen Fußbewegungen, die es den Tänzern ermöglichen, selbst in den überfülltesten Tanzsälen zu glänzen. Diese einzigartige Tanzform entstand als kreative Antwort auf die beengten Verhältnisse in den Tanzlokalen der damaligen Zeit und spiegelt die Anpassungsfähigkeit und Innovationsfreude der Tanzgemeinschaft wider. Der Balboa, mit seinen Wurzeln tief in der Swing-Ära verankert, zeichnet sich durch eine intime Verbindung zwischen den Tanzpartnern aus, die durch die Musik des Swing-Jazz perfekt ergänzt wird.
Im Laufe der Jahre wurde der Balboa nicht nur durch die Musik, sondern auch durch bedeutende Persönlichkeiten geprägt, die diesen Tanzstil weiterentwickelten und ihm zu internationaler Anerkennung verhalfen. Zu den Schlüsselfiguren gehören sowohl Männer als auch Frauen, die durch ihre Leidenschaft, ihr Können und ihre pädagogischen Fähigkeiten den Balboa lebendig hielten und an neue Generationen weitergaben.
Unter den Männern ist Maxie Dorf hervorzuheben, dessen eleganter Stil und innovative Bewegungen ihn zu einem Pionier des Balboa machten. Willie Desatoff und Hal Takier trugen ebenfalls entscheidend zur Entwicklung und Popularisierung des Balboa bei. Ihre Beiträge sind bis heute in der Tanztechnik und in den Lehrmethoden präsent.
Gleichzeitig spielten Frauen eine ebenso entscheidende Rolle in der Geschichte des Balboa. Barbara Yager und Jewel McGowan, obwohl letztere oft mehr mit dem Lindy Hop assoziiert wird, zeigten bemerkenswerte Technik und Stil, die den Balboa bereicherten. In jüngerer Zeit haben Sylvia Sykes und Valerie Salstrom durch ihre Forschung, Lehrtätigkeit und Organisation von Events wesentlich zum Revival und zur weltweiten Verbreitung des Balboa beigetragen. Ihre Hingabe hat eine neue Ära für den Balboa eingeläutet, in der Tänzerinnen und Tänzer weltweit diesen eleganten Tanz genießen und weiterentwickeln.
Der Balboa ist somit mehr als nur ein Tanz; er ist ein lebendiges Kulturgut, geformt durch die Hände und Füße zahlreicher talentierter Individuen. Die Wertschätzung der wichtigen weiblichen und männlichen Persönlichkeiten in seiner Geschichte unterstreicht die Vielfalt und Tiefe, die den Balboa zu einem zeitlosen und geliebten Teil der Swing-Tanzfamilie machen.
Die Liste der Persönlichkeiten, die wir erwähnt haben, ist bei weitem nicht vollständig und erfasst nur einen Bruchteil derjenigen, die zur Entwicklung und Verbreitung des Balboa beigetragen haben. Jeder in der Balboa-Gemeinschaft, bekannt oder nicht, verdient Anerkennung für seinen Beitrag zu diesem reichen und vielfältigen Tanzstil.
Pure-Balboa vs. Bal-Swing
Im Balboa unterscheidet man hauptsächlich zwischen zwei Tanzstilen: dem Pure Balboa und dem Bal-Swing.
Beide Stile ergänzen sich und werden oft innerhalb desselben Tanzes miteinander kombiniert, wodurch Balboa-Tänzer eine reiche Palette an Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung steht. Die Wahl zwischen Pure Balboa und Bal-Swing hängt oft von der Musik, dem Raum auf der Tanzfläche und den persönlichen Vorlieben der Tänzer ab.
Was ist Slow-Bal?
Über den genauen Ursprung und die Entstehungsgeschichte von Slow-Bal (Slow Balboa) gibt es keine spezifischen Informationen, die auf einen bestimmten Zeitpunkt oder eine einzelne Person als Erfinder hinweisen. Slow-Bal entwickelte sich eher als natürliche Antwort der Tanzgemeinschaft auf die Notwendigkeit und den Wunsch, den Balboa auch zu langsamerer Swing-Musik oder Blues zu tanzen. Es ist ein Stil, der sich organisch aus der Praxis und den Erfahrungen der Balboa-Tänzerinnen und -Tänzer herausbildete, die die Grundprinzipien und die enge Verbindung des Balboa beibehalten, dabei aber das Tempo an die langsamere Musik anpassen wollten.
Da Balboa und Swingtanz im Allgemeinen eine reiche und vielfältige Geschichte haben, die sich über verschiedene Regionen und Tanzszenen erstreckt, ist es schwierig, die Entstehung von Stilrichtungen wie Slow-Bal auf spezifische Ereignisse oder Personen zurückzuführen. Stattdessen ist es das Ergebnis einer kollektiven Evolution innerhalb der Tanzgemeinschaft, die ständig neue Wege erforscht, um ihre Leidenschaft für den Tanz auszudrücken und an die sich ständig verändernde Musiklandschaft anzupassen.